Prägend für das Dorf Päse sind immer noch seine Altsächsischen oder Niedersächsischen Einheitshäuser. Entweder sind sie als Zweiständerhäuser (Ende des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts) oder als Vierständerhäuser (Mitte des 18. bis zur ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts) gebaut.
Die Wände bestehen aus Fachwerk, das bis 1900 mit Weidenflechtwerk und Lehmputz ausgefüllt wurde, erst im 20. Jahrhundert erfolgte die Ausmauerung mit gebrannten Ziegelsteinen. Das Dach dieser Häuser ist als Walmdach ausgeführt. Beim Zweiständerhaus sind die Dächer tief heruntergezogen, das Vierständerhaus hat dagegen höhere Wände, und das Dach reicht nicht so weit herunter. Als Haupteingang dient die ”Große Tür” (plattdeutsch ”Grote Dör”). Über diesem großen Einfahrtstor liegt der Haupt-Deckenbalken, häufig ist er mit einem Spruchband, den Namen der Erbauer, den Jahreszahlen und manchmal auch mit Schnitzwerk verziert. (Der Verein „Dorfleben Päse und Bauernschaft e.V.“ hat alle Giebel der alten Bauernhäuser fotografiert und katalogisiert.) Die ”Große Tür”, oft um einen bis zu drei Metern zurückversetzt, führte ursprünglich direkt in die große Diele. Zu beiden Seiten der Diele befanden sich früher die Stallungen und Nebenräume. Der Wohnbereich lag im rückwärtigen Teil des Hauses. Weil immer weniger Häuser landwirtschaftlichen Zwecken dienten, fanden in den vergangenen Jahrzehnten vielfältige Umbauten und Nutzungsänderungen statt – die ursprüngliche Struktur der Niedersachsenhäuser in Päse ist aber trotzdem noch gut zu erkennen.
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die evangelische Sankt-Marien-Kirche in Päse: Der Kirchenbau ist vollständig in Raseneisenstein erbaut. Die ältere romanische Bauphase ist im Kirchturm und in der Südwand des Kirchenschiffes erhalten. In der mittleren gozischen Bauphase erfolgte der Ausbau des Kirchenschiffes auf die heute bekannte Breite. Datierung ermöglichen Wandmalereien aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts und der Jahresstein „1486“. In der jüngeren barocken Bauphase wurde von 1701 bis 1703 der Chor angefügt. Zusätzlich wurde das Kirchenschiff auf die heute bekannte Höhe aufgestockt. 1708 wurde die Sakristei in der heutigen Form gestaltet. 1876 kam es zum Anbau eines Windfanges an der Südseite. 1890 erfolgte nach Blitzeinschlag die Neugestaltung der oberen Hälfte des Kirchturmes in Ziegelstein. 1912 wurde die Außenwand verputzt. Im Innern befindet sich ein hölzernes Tonnengewölbe mit untergelegten Holzrippen. Die älteste Glocke stammt aus dem Jahr 1512, die Kanzel wurde um 1680 geschaffen, das Altarretabel stammt aus dem Jahre 1708.